Nach rd. 15 Jahren wechselt Uptime IT seine bevorzugte Linux Distribution von Debian auf CentOS und RedHat.
Der Markt der Linux Distributionen ist groß und die Unterschiede zwischen den Distributionen teilweise gewaltig. Daher hat jedes Unternehmen, das mit Linux arbeitet, eine bevorzugte Distribution, auf die es spezialisiert ist und die es bevorzugt einsetzt. Uptime IT setzte in den letzten 15 Jahren primär auf Debian.
Mit der Performance von Debian waren wir immer sehr zufrieden, allerdings gibt es bei Debian zwei Punkte, die uns die Arbeit regelmäßig erschweren.
- Debian hat einen Release Zyklus von rd. zwei Jahren. Der Debian Support unterstützt zwar auch die letzte Vorgängerversion noch für ca. ein Jahr, unterm Strich führt dies dazu, dass ein produktives Debian System alle 2-3 Jahre erneuert werden muss, um den vollständigen Support zu erhalten. Dies ist in der Vergangenheit besonders bei Systemen, die eigentlich für einen längeren Zeitraum gedacht sind oder bei denen die Projektphase sich leicht verzögert, regelmäßig ein Problem gewesen.
- Debian kümmert sich im Gegensatz zu anderen Distributionen nur mit sehr großer Verzögerung um eine offizielle Unterstützung von VMware für deren Systeme. In der Regel läuft eine Freigabe von VMware so ab, dass der Hersteller der Distribution / des Betriebssystems alle nötigen Tests durchführt und dann VMware mitteilt, dass die Systeme miteinander sauber funktionieren. Danach prüft der Support von VMware das stichprobenartig gegen und gibt danach das Betriebssystem frei.
In den letzten Jahren haben wir mehr und mehr festgestellt, dass diese beiden Punkte für uns zu einer echten Herausforderung wurden, die aus unserer Sicht zu viele Ressourcen banden. Wenn die offizielle Freigabe eines Betriebssystems für VMware ein Jahr oder mehr dauert, ist das Betriebssystem nach Freigabe zur Virtualisierung durch Debian und VMware nur noch rd. ein Jahr aktuell und ca. zwei Jahre offiziell unterstützt.
Dieser kurze LifeCycle mag für manche ein Vorteil sein, aber für uns und unsere Kunden führt dies zu großen Aufwänden oder zu Ungewissheit den Support betreffend.
In der Praxis halfen zwar sowohl der VMware Support als auch der von Debian bei Problemen in der Vergangenheit, auch über die offizielle Supportgrenze hinaus, weiter. Nichtsdestotrotz führt dies zu einer strategischen Unsicherheit, die andere Distributionen vermeiden.
Wir haben uns daher Ende 2013 nach der für uns sinnvollsten Alternative zu Debian umgesehen und haben diese mit ausgewählten Kunden diskutiert. Am Ende haben wir uns für die Kombination der Distributionen von RedHat und CentOS entschieden. Diese beiden Distributionen verwenden identische Paketversionen und ermöglichen uns, bei jedem Projekt zwischen dem kostenlosen CentOS und dem kostenpflichtigen RedHat zu wählen. So sind wir in der Lage, entsprechend dem Einsatzzweck die Wahl der Distribution zu variieren, ohne grundsätzliches Knowhow für zwei unterschiedliche Distributionen aufbauen zu müssen.
Zudem laufen viele Systeme der VMware-Infrastruktur (vCloud Director-Server,…)auf RedHat, so dass wir über die letzten Jahre eh schon viel mit dieser Distribution gearbeitet haben. Daher ist dieser Umstieg für uns ohne große Einarbeitungsaufwände möglich.
RedHat bietet durch die enge Zusammenarbeit mit VMware eine quasi unmittelbare Freigabe für den Einsatz auf unserer Virtualisierungs-Plattform, zudem ist der Product LifeCycle mit 10-13 Jahren deutlich länger als der von Debian.